© Delia Henss
Ähnlich wie in den Märchen der Brüder Grimm versammelt die Arbeit Hausmärchen verrätselte Objekte, die nur teilweise an Geschirr erinnern. In manchen sind surreale, verdichtete Momente erkennbar. In einem Kreis angeordnet stehen sie für den Rhythmus einer Woche, die Wiederkehr des immer Gleichen. Das für die Arbeit verwendete Material Porzellan ist dabei bereits ein wichtiger Bedeutungsträger. Es ist weiß, steht für Reinheit, eine gewisse Härte, aber auch Zerbrechlichkeit. White fragility („weiße Zerbrechlichkeit“) beschreibt ein typisches Reaktionsverhalten weißer Menschen in der Begegnung mit Rassismus. Diese Funktionsweise von Weißsein wird in der Forschung oft als Folge der Unterdrückung von Schuld beschrieben, die Folge des Unbesprechbaren. Delia Henss Skulpturen erinnern aber auch an das „gute“ Porzellan, das es in vielen nordhessischen Haushalten gibt. Ein Zeichen, dass man es sich leisten kann, denn auch Ländlichkeit hat sich lange am Höfischen orientiert. Oft wird dieses Porzellan von Generation zu Generation weitervererbt.
Delia Henss ist bildende Künstlerin und lebt in Michelsberg, Nordhessen. 1992 machte sie ihr Diplom in freier Kunst in Kassel, seither hat sie vielfach ausgestellt. In Michelsberg organisierte sie über viele Jahre die Sommerwerkstatt, ein Symposium für Künstler*inen. 2002 war sie Mitbegründerin der Landrosinen, einem Netzwerk für Kultur im ländlichen Nordhessen. Delia Henss beschäftigen die Phänomene der erlebbaren Welt. Sie interessiert sich dafür, was im Kleinen wie im Großen für Menschen von Bedeutung ist, und wie diese Bedeutung konstruiert wird. Dies untersucht sie in wechselnden Formaten, malend, schreibend, tätig, lehrend — im Selbstversuch und im Dialog, auch mit der vor und neben ihr erschaffenen Kunst.
© Delia Henss
Ähnlich wie in den Märchen der Brüder Grimm versammelt die Arbeit Hausmärchen verrätselte Objekte, die nur teilweise an Geschirr erinnern. In manchen sind surreale, verdichtete Momente erkennbar. In einem Kreis angeordnet stehen sie für den Rhythmus einer Woche, die Wiederkehr des immer Gleichen. Das für die Arbeit verwendete Material Porzellan ist dabei bereits ein wichtiger Bedeutungsträger. Es ist weiß, steht für Reinheit, eine gewisse Härte, aber auch Zerbrechlichkeit. White fragility („weiße Zerbrechlichkeit“) beschreibt ein typisches Reaktionsverhalten weißer Menschen in der Begegnung mit Rassismus. Diese Funktionsweise von Weißsein wird in der Forschung oft als Folge der Unterdrückung von Schuld beschrieben, die Folge des Unbesprechbaren. Delia Henss Skulpturen erinnern aber auch an das „gute“ Porzellan, das es in vielen nordhessischen Haushalten gibt. Ein Zeichen, dass man es sich leisten kann, denn auch Ländlichkeit hat sich lange am Höfischen orientiert. Oft wird dieses Porzellan von Generation zu Generation weitervererbt.
Delia Henss ist bildende Künstlerin und lebt in Michelsberg, Nordhessen. 1992 machte sie ihr Diplom in freier Kunst in Kassel, seither hat sie vielfach ausgestellt. In Michelsberg organisierte sie über viele Jahre die Sommerwerkstatt, ein Symposium für Künstler*inen. 2002 war sie Mitbegründerin der Landrosinen, einem Netzwerk für Kultur im ländlichen Nordhessen. Delia Henss beschäftigen die Phänomene der erlebbaren Welt. Sie interessiert sich dafür, was im Kleinen wie im Großen für Menschen von Bedeutung ist, und wie diese Bedeutung konstruiert wird. Dies untersucht sie in wechselnden Formaten, malend, schreibend, tätig, lehrend — im Selbstversuch und im Dialog, auch mit der vor und neben ihr erschaffenen Kunst.